Für 2024 hätte man auf eine Entspannung der Situation hoffen können, insbesondere durch eine Konkretisierung der ersten – wenngleich sehr zaghaften – Anzeichen dafür, dass Schweizer Weine Marktanteile zurückerobert haben. Bedauerlicherweise wirkten sich der geopolitische Kontext sowie die grossen Unsicherheitsfaktoren, die die Zukunft der Weltwirtschaft belasten, negativ auf den Weinverbrauch aus.
Folglich war 2024 nicht das erhoffte Jahr des Aufschwungs. Im Gegenteil – das Klima in der Branche ist eher flau. Auch die Ernte von 2024, die im Hinblick auf die Menge zu den magersten Ernten seit mehr als 50 Jahren zählt, konnte uns nicht aufheitern.
Die Umsetzung einer schlagkräftigen Marketingstrategie wird dringend. In diesem Sinne sind die Arbeiten des Vorstands zur Vision «Markt des 21. Jahrhunderts» extrem hilfreich.
Die möglichen Lösungen drehen sich um vier Themenbereiche:
1. Erweiterung des Marktes insbesondere durch den Export
2. Stärkung der Absatzförderung, darunter die Kundenbindung, durch digitale Mittel
3. Anpassung der Angebotssegmentierung durch eine Überarbeitung der Gesetze
4. Stärkung des Kollektivs
Der letzte Aspekt ist von besonderer Bedeutung, denn es ist dringender denn je, dass wir alle zusammenhalten. Man könnte lange über die Frage debattieren, ob der Schweizer und der Walliser Weinbau in einer Krise stecken. Nach meinem Dafürhalten jedoch bringt uns die Beantwortung dieser Frage nicht weiter. Wird nicht viel eher kolportiert, dass der Walliser Weinbau seit jeher in der Krise steckt?
Also lassen wir solche Debatten lieber im Keller und machen wir uns an die Arbeit – denn die Zeit drängt!
Der Vorstand des BWW wird in Zusammenarbeit mit den Familienkomitees, der Werbekommission und der Qualitätskommission sowie der Direktion konkrete Massnahmen vorschlagen, die in den nächsten Monaten umzusetzen sind.
Diese Aktionen sollen die Akteur : innen der Branche einen, die an die Zukunft des Walliser Weinbaus glauben und zu kollektiven Aktionen bereit sind.

Yvan Aymon
Präsident