Wie wäre es, wenn Weinkonsum zu einer Gegenkulturbewegung würde?

Wein könnte in einer immer gesundheitsbewussteren Gesellschaft, die sich im Übrigen dem Überkonsum, dem Digitalen und dem Flüchtigen verschrieben hat, zu einem echten Angebot für eine kulturelle Protestbewegung werden. Tatsächlich stehen die von Wein transportierten Werte im krassen Gegensatz zum aktuellen Trend.

Wein ist nicht austauschbar und lässt sich in keine vorgefertigte Schublade stecken.

Wein ist spontan, weil er das Ergebnis zahlreicher Faktoren ist, die durch die Natur und ihre Unwägbarkeiten sowie durch die vielen menschlichen Entscheidungen während seiner Entstehung verändert werden.

Wein ist keine Eintagsfliege und entsteht nicht per Fingerzeig. Um ihn zu erzeugen und sich das dafür notwendige Know-how anzueignen, braucht es Monate, ja sogar Jahre. Zeit ist eine Grundvoraussetzung in allen Phasen von der Traube zum Grand Cru.

Wein kann auch nicht digitalisiert werden. Um sich zu offenbaren, muss er verkostet und weitergegeben werden. Im Übrigen macht genau das seinen fundamentalen Wert aus: gemeinsame Genussmomente und Austausch.

Wagen wir es einfach, uns wieder auf die vom Wein transportierten Werte – Natur, Handwerk, Unerwartetes, Zeit, Geselligkeit, Austausch und Gemeinsamkeit – zu besinnen.

Zeigen wir unseren Stolz und setzen wir uns dafür ein, damit diese Werte wieder so «in» sind, dass der Nutriscore oder sonstiger Unfug auf Weinflaschen durch einen Glücksindex ersetzt wird.

Cynthia Chabbey

Stellvertretende Direktorin

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