2024 war leider auch ein schwieriges Weinjahr, geprägt von Frost im Frühjahr, häufigen Regenfällen im Sommer und bei der Weinlese. Mit 34 Millionen Kilogramm eingekellerten Weins war 2024 die drittniedrigste Ernte seit 1966, nach 2021 und 2017. Was die Preisfrage betrifft, so gibt es alarmierende Signale mit sehr niedrigen Preisen für lose Ware und einem insgesamt sinkenden Verbrauch.

Die Strategie Viti Horizon 2030 basiert auf einem zirkulären und vernetzten Ansatz, der nach drei Grundprinzipien strukturiert ist, die sowohl die Positionierung als auch die Werte des Unternehmens definieren : Nähe, Vielfalt und Verantwortung.
Diese drei Werte leiten alle Ziele und Massnahmen, die vier zentralen Säulen zugeordnet sind : Angebot, Nachfrage, Organisation und Wertschöpfung. Jeder dieser Bereiche ist komplementär und trägt zum Aufbau einer starken, kohärenten und zukunftsorientierten Walliser Weinbranche bei.
Dieser systemische Ansatz zielt darauf ab, einen positiven Kreislauf zu schaffen, in dem sich die einzelnen Handlungsfelder gegenseitig stärken, um die Nachhaltigkeit, Attraktivität und Exzellenz des Walliser Weinbaus bis 2030 sicherzustellen.
Angebot
Aufrechterhaltung des Produktionspotenzials mit einem rentablen und respektvollen Weinberg
Das Weinbaugebiet des 21. Jahrhunderts – ein Projekt für die Modernisierung des Weinbaus im Wallis von 2024 bis 2038
Um das Projekt für die Modernisierung des Weinbaus «Das Weinbaugebiet des 21. Jahrhunderts» zum Erfolg zu führen, waren mehrere Jahre und das tatkräftige Engagement der Branche, des Staates und der Politik erforderlich.
Auch wenn sich die meisten Akteur:innen über die Notwendigkeit einig sind, dass unser Produktionsmittel modernisiert werden muss, ist die Struktur des Projekts noch ungewiss. Swiss Wine Valais (SWV) hat seine Kräfte gebündelt, um seine Erwartungen festzulegen und gegenüber der kantonalen Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) deutlich zu machen. Im Mai 2024 wurde ein mit einer Verordnung einhergehender Vorschlag für einen Rahmenkredit, um das Ausmass der Modernisierung des Weinbaus festzulegen, vom Grossen Rat mit dem unglaublichen Ergebnis von 121 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme gebilligt.
Damit verfügt die Branche über ein Instrument, mit dem sie ihr Arbeitsmittel modernisieren kann. Im Übrigen bekräftigt der Staat mit der Gewährung nicht rückzahlbarer Zuschüsse in Höhe von 30% der Investitionen, dass er unsere Branche unterstützt. Weitere Informationen unter folgendem Link : https://www.vs.ch/de/web/sca/office-vigne-et-vin/vignoble-21
Anpassung des Angebots an den Markt
Klimareserve : Instrument der Branche für den Jahrgang 2027?
Nach einigen administrativen und politischen Unwägbarkeiten hat der Staatsrat der Forderung der Weinbaubranche stattgegeben, die bundesgesetzlichen Grundlagen zu schaffen, die den Kantonen das Anlegen einer Klimareserve erlaubt. Eine Arbeitsgruppe verfasst derzeit einen Gesetzesvorschlag, über den das Parlament 2025 abstimmen dürfte. Dabei besteht die Hoffnung, dass das Bundesgesetz und die kantonale Verordnung 2026 bzw. 2027 in Kraft treten.
Auftrag
Förderung einer Lebenskunst made in Wallis
Budget von 18 Millionen für Schweizer Weine und den Beginn einer Gerechtigkeit
Wie Sie wissen, ist die Schweiz das Mekka für die Weinproduzenten unserer Nachbarländer. Dank ihrer guten Kaufkraft und ihres beträchtlichen Interesses für Wein sind die Schweizer:innen geschätzte Konsument:innen. Die Nachbarländer haben das verstanden und subventionieren die Werbung für französischen, italienischen oder spanischen Wein in der Schweiz. Folglich müssen zuschussfähige Bundesmittel für die Weinbaubranche aufgestockt werden, um diesen erheblichen Nachteil auszugleichen.
Unsere Politiker : innen haben die Argumente der aufgebrachten Landwirt:innen zur Kenntnis genommen und sind sich nunmehr bei der Abstimmung über die Motion «Förderung von Schweizer Wein stärken» unseres Anliegens bewusst. Die Befürwortung durch den Staatsrat muss uns ermöglichen, die Mittel für die Förderung auf nationaler und regionaler Ebene zu sichern.
Mehrwert
Faire Verteilung des Mehrwerts in der Branche
2024 : Die grossen Bauernproteste!
Zu Anfang des Jahres machen die Bauernproteste Bürger:innen und Politik insbesondere auf das Dauerproblem der Vergütung der Landwirt:innen aufmerksam.
Dabei blieb zu hoffen, dass diese Schärfung des Bewusstseins in der Schweiz und in Europa eine bessere Verteilung der Wertschöpfung ermöglichen würde. Leider jedoch haben sich die Ergebnisse nicht in der Vergütung der Ernteerträge von 2024 niedergeschlagen.
Angesichts eines schwierigen Weinjahrs, eines intensiven Kampfes gegen Krankheiten und einer bei der Lese notwendigen Sortierung sind die Produktionskosten 2024 explodiert. Mit 34 Millionen kg sollte diese Ernte zu einer der schwächsten seit mehr als 50 Jahren werden. Dennoch steigen gewisse Traubenpreise (Pinot Noir und Gamay) nicht und verharren auf dem bereits zu tiefem Niveau von 2023.
Vor diesem Hintergrund hat sich der Vorstand des BWW das Ziel gesetzt, mit den Familien zusammenzuarbeiten und Massnahmen vorzuschlagen, die eine höhere Wertschöpfung und Mechanismen ermöglichen, die eine gerechte Verteilung in der Weinbaubranche sicherstellen.