Jahrgang 2023
Die klimatischen Bedingungen im Jahr 2023 wechselten von einem Extrem zum anderen. War der Frühlingsanfang noch von einer Phase intensiver Niederschläge gekennzeichnet, war das Sommerwetter äusserst wechselhaft. An einigen Orten versetzten die Hitzewellen im Juli und August die Reben in einen Stresszustand, der die Entwicklung und Reifung der Trauben verlangsamte. Am 24. Juli 2023 verursachte Hagel in den betroffenen Gebieten vereinzelt erhebliche Schäden. Der Stress durch falschen Mehltau und echten Mehltau war gut unter Kontrolle. Die Lesen begannen gegen Mitte September mit sehr heterogenen Reifegraden, die aber dank des Know-hows der Winzer:innen von guter Qualität waren.
Die kantonale Önologin Nadine Pfenninger-Bridy beschreibt 2023 als «Winzerjahrgang»: «Aufgrund der sehr spezifischen klimatischen Bedingungen trug das Know-how der Winzer:innen entscheidend zum Erfolg dieses Weinjahres bei. Der Jahrgang 2023 überrascht bei der Degustation insofern, als sich keine einheitliche Tendenz für den gesamten Kanton ablesen lässt. Je nach Exposition der Parzellen und der Weinregionen waren nicht alle Rebsorten im selben Masse von den unterschiedlichen Wetterereignissen betroffen. Folglich zeichnen sich bei der Degustation mehr von den Terroirs geprägte Merkmale ab, und das vor allem bei den Weissweinen. Die Heterogenität der Traubenreife ermöglichte, attraktive Säuregehalte beizubehalten, die den Weinen eine subtile Balance verleihen. Die Weine weisen ansprechende Sortentypizitäten auf und sind je nach Rebsorte wohlschmeckend, vollmundig, subtil und süffig. Die Weissweine sind zart und auserlesenen fein und entfalten ausdrucksstarke, aber keine überschwänglichen Aromen. Die Rotweine sind gehaltvoll, haben aber nichts an Eleganz eingebüsst. Sie bestechen durch ihr fruchtiges und würziges Bukett. Die Ausgewogenheit zwischen der Seidigkeit der Tannine und der Säure verleiht ihnen eine ausgeprägte Persönlichkeit und eine gute Lagerfähigkeit.»
Pate der Veranstaltung
Denis Alber, Sänger, Musiker und Schauspieler, in Anerkennung seiner künstlerischen Arbeit und seiner jüngsten Darbietung zu Ehren des Weines «Sum Siccus – J’ai soif». Mit der elektronischen Trompete Yannick Barmans erkunden sie gemeinsam die freudetrunkenen, melancholischen und irrsinnigen Seiten des Weines.
Für die Öffentlichkeit
Parallel dazu hatten Weinliebhaber:innen die Möglichkeit, dieselbe Auswahl in der Vinothek «1870 Vins et Conseils» in Monthey zu verkosten, die an diesem Tag ausnahmsweise angeboten wurde.





©Thomas Masotti